Dielen auf Holzbalkendecken: Diese Möglichkeiten gibt es

Eine Holzbalkendecke mit Dielenboden von unten

Holzbalkendecken, egal ob neu oder alt, bieten viele Möglichkeiten. Mit und auf ihnen können günstige, einfach Bodensysteme errichtet werden. Oder auch solche mit bester Wärme- und Trittschalldämmung.

Kriterien

Bei der Errichtung von Bodensystemen aus Holz auf Holzbalkendecken sind neben Haltbarkeit und Optik mindestens diese fünf Kriterien wichtig:

  1. Aufbauhöhe
  2. Holzbalkendecke von unten (teilweise) sichtbar ja oder nein
  3. Wärmedämmung
  4. Trittschalldämmung
  5. Gewicht

Nicht alle fünf Kriterien lassen sich gleichzeitig zu einhundert Prozent berücksichtigen, aber es lässt sich der bestmögliche Kompromiss finden. Das Positive an Böden auf Holzbalkendecken ist unter anderem die Flexibilität. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten des Bodenaufbaus, und so lassen sich die gewünschten Eigenschaft fast immer sehr gut erreichen.

Bodenhöhe und Sichtbarkeit

Die Aufbauhöhe und die Sichtbarkeit der Holzbalkendecke von unten gehören eng zusammen. Sollen die Holzbalken von unten komplett sichtbar sein, muss das komplette Bodensystem darauf errichtet werden. Soll auf Trittschall- und Wärmedämmung nicht gänzlich verzichtet werden, wird eine Bodenhöhe von mindestens 10-15 cm erreicht. Das ist in der Regel nur dann möglich, wenn Türen und Zargen nicht auf einen deutlich niedrigeren Boden ausgelegt sind, sollten diese schon vorhanden sein.

Sollen oder können die Holzbalken komplett unsichtbar werden, können Trittschall und/oder Wärmedämmung zumindest teilweise im Raum zwischen den Holzbalken platziert werden - das ist eine gute Möglichkeit, wenn der Boden nicht zu hoch werden darf.

Auch ein Mittelweg ist möglich, sodass von zum Beispiel 24 cm hohen Holzbalken am Ende unterseitig noch 8 cm sichtbar sind.

Wärmedämmung

Eine Wärmedämmung ist fast immer sinnvoll, und es spricht fast nie etwas gegen sie. Wird zum Beispiel eine Zelluloseschüttung verwendet, wird kaum zusätzliches Gewicht in den Boden eingebracht, und auch die Kosten halten sich im Rahmen. Platz ist in der Regel dafür automatisch vorhanden.

Trittschalldämmung und Gewicht

Wird der Boden über bestimmte Vorkehrungen von den Holzbalken getrennt, ist die Übertragung des Schalls schon etwas reduziert. Eine noch bessere Trittschalldämmung kann mit Masse im Bodensystem erreicht werden, zum Beispiel mit Steinen (Steinplatten) oder einer Schüttung aus Schotter. In einem solchen Fall muss besonders das Bodengewicht und die komplette Statik der Decke beachtet werden.

Beispiel 1

Dieses Beispiel zeigt unebene Holzbalken mit Nivellier-Brettern, auf denen die Dielen verschraubt werden. Kriterien, die hier erfüllt sind:

  • Sehr gute Wärmedämmung aus Zellulose
  • Geringe Bodenhöhe
  • Geringes Gewicht
  • Teilweise unterseitige Sichtbarkeit der Holzbalken

Auf eine Trittschalldämmung wird hier verzichtet.

Grafik eines Holzbalkendecken-Bodensystems mit Dämmung, Nivellierung und Massivholz-Dielen

Beispiel 2

Dieses Beispiel zeigt unebene Holzbalken mit Nivellier-Brettern. Die Dielen werden aber nicht auf diesen verschraubt, um aus Trittschallgründen eine Trennung zwischen Dielen und Holzbalken zu erreichen. Die Dielen werden mit hilfe der Blindlagerhölzer fixiert und ergeben so einen schwimmenden Verband.

Kriterien, die hier erfüllt sind:

  • Etwas Wärmedämmung aus Zellulose
  • Gute Trittschalldämmung
  • Beibehalten der alten Lehmschüttung, was Aufwand und Kosten reduziert
  • Geringe Bodenhöhe
  • Geringes Gewicht
  • Teilweise unterseitige Sichtbarkeit der Holzbalken

Grafik eines Holzbalkendecken-Bodensystems mit Dämmung, Trittschalldämmung, Schallentkopplung, Nivellierung und Massivholz-Dielen

Top